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1. Woran arbeiten Sie gerade? / Ihr letztes Projekt?
ZDF-Projekt in Kooperation mit Discovery Channel in Namibia: Filmprojekt mit meinem Partner Oliver Goetzl über „Braune Hyänen“ in der Namib-Wüste.
2. Ihr schönstes/ traurigstes/aufregendstes/gefährlichstes Erlebnis bei einer Filmproduktion?
Südafrika, Umfolozi-Gamereserve, Realisierung meines Nashorn-Projekts:
Das Schwarze Nashorn „Twaila“ war bei den Rangern dafür bekannt, daß es einen Angriff nicht zu Ende führte, sondern wenige Meter vor dem Ziel stoppte, also nur einen Scheinangriff durchführte. Ich wollte dies für eine spannende Szene nutzen und mich so „attackieren“ lassen. Alles klappte wie geplant, das Nashorn stürmte riesengroß auf die Kamera zu und raste im letzten Augenblick an mir vorbei. Es war das spannendste Tierabenteuer in meiner langen Tierfilmerzeit. Das enttäuschende Ende: die Aufnahme war nicht verwertbar, es war eines der wenigen Male, daß meine Kamera „Filmsalat“ produzierte.
3. Wie sind Sie zum Naturfilm gekommen?
Nach meinem Studium habe ich meinen Film über „Eleonoren-Falken“ selbst finanziert und habe das große Glück gehabt, daß der WDR die damals seltenen Aufnahmen kaufte und mir dadurch den Start ermöglichte, mir meine Passion zum Beruf zu machen.
4. Wie sehen Sie die Zukunft des Naturfilms?
Die augenblickliche Situation ist sicher alles andere als erfreulich. Die beiden wichtigsten Sender ARD und ZDF haben die Natur-Programme aus dem Abendprogramm gestrichen. Alle Hinweise auf jahrzehntelange Tradition und Verpflichtung als öffentlich rechtliche Anstalt zur angemessenen Berücksichtigung dieses Genres haben nichts gefruchtet.
In naher Zukunft sehe ich in unserer Spaß- und Fungesellschaft und dem herrschenden Diktat der Einschaltquote (unter werbewirksamer Quotenanalyse) keine Chance, daß der Naturfilm den Stellenwert einnehmen wird, der ihm zukommen sollte. Dabei macht es keinen Unterschied, ob wir den klassischen Tierfilm oder die Entwicklung in Richtung Tier-Spielfilm betrachten.
Wir befinden uns in einem sehr ausgedehnten Tierfilm-Tief.
Ich wünsche mir für die Tierfilmer eine Organisation, die vielleicht etwas besser als bisher möglich die Belange dieser wenigen Idealisten gegenüber den Sendeanstalten vertreten könnte.
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